Als Erste Hilfe werden lebensrettende Sofortmassnahmen bezeichnet, die auch ein Laie ohne medizinische Vorkenntnisse durchführen kann. Bei einem medizinischen Notfall besteht oft akute Lebensgefahr. Meist vergehen nach einem Notruf mindestens zehn Minuten, bis ein Notarzt oder eine Ambulanz zur Stelle ist. Das ist zu lang, wenn ein Verletzter starke Blutungen oder einen Atemstillstand hat. Hier entscheiden wenige Minuten über Leben und Tod. Die richtig durchgeführte Erste Hilfe ist meist die einzige Chance für den Verletzten, um am Leben zu bleiben, bis medizinische Hilfe eintrifft.

Um wirksam helfen zu können, ist es wichtig, einen Nothelferkurs zu besuchen. Dies ist zugleich auch ein erster Schritt um Deinen Führerschein zu machen. Danach sollte man ungefähr alle drei bis fünf Jahre sein Wissen auffrischen und sich erneut zu einem Kurs anmelden. Gelegentlich ergeben sich durch neue medizinische Erkenntnisse Änderungen bei den lebensrettenden Sofortmassnahmen. Durch Auffrischungs-Kurse ist man immer auf dem neusten Stand.

Die wichtigsten Erste Hilfe-Massnahmen

Bei Atemstillstand und nicht mehr spürbaren Puls ist es das Ziel der Ersten Hilfe, den Blutkreislauf und damit die Sauerstoffversorgung des Körpers aufrecht zu erhalten. Schon kurze Zeit ohne Sauerstoff führt zu schweren und bleibenden Schäden an wichtigen Organen, vor allem am Herz und Gehirn. Nach wenigen Minuten tritt der Tod ein. Mit Herzdruckmassage und Beatmung wird der Blutkreislauf des Verletzten wieder in Gang gesetzt und die Sauerstoffversorgung gesichert. Hat ein Helfer einen unüberwindbaren Ekel vor dem Beatmen, kann in vielen Fällen bereits die alleinige Herzdruckmassage Leben retten.

Starke Blutungen, zum Beispiel durch Blutgefäßverletzungen, müssen so schnell wie möglich mit einem Druckverband gestillt werden. Zur Not kann man auch mit Fingern oder der Hand auf die Stelle drücken, wo massenhaft Blut herausströmt. Selbst wenn die Blutstillung nicht vollständig gelingt, kann sie lebensrettend sein. Auch leichtere Verletzungen sollten immer sofort verbunden werden, um einer Infektion durch Bakterien vorzubeugen.

Lebenswichtig ist auch die richtige Lagerung von Bewusstlosen. Liegt ein bewusstloser Verletzter auf dem Rücken, können die Atemwege durch Erbrochenes, ein loses Gebiss oder durch die nach hinten gerutschte Zunge verlegt werden. Das führt innerhalb weniger Minuten zum Erstickungstod. Wird der Verletzte in die stabile Seitenlage gebracht, rettet das sein Leben.

Verletzte müssen mit einer Rettungsdecke vor Unterkühlung oder Hitze geschützt werden. Auch scheinbar unverletzte Unfallbeteiligte sollte man im Auge behalten, sie könnten einen Schock haben, der lebensbedrohlich werden kann. Die Anwesenheit eines Nothelfers, der beruhigend auf sie einwirkt, ist hier eine unschätzbare Hilfe.

Der richtige Ablauf

Zur Ersten Hilfe gehört auch das Absichern der Unfallstelle, der Notruf und das Einweisen der Ambulanz. Die richtige Reihenfolge der Massnahmen muss unbedingt eingehalten werden.

Um zu verhindern, dass weitere Fahrzeuge in die Unfallstelle fahren, muss immer als erstes die Unfallstelle gesichert werden. Ein überfahrener Helfer nützt niemanden mehr. Danach wird der Notruf alarmiert. Die Versorgung von Unfallopfern steht erst an dritter Stelle. Trifft die Ambulanz ein, muss diese sofort eingewiesen werden.

Gesetzlich ist jeder zur Ersten Hilfe verpflichtet, aber niemand muss sich dabei in Lebensgefahr bringen. Der eigene Schutz steht immer an erster Stelle. Man muss nur im Rahmen der eigenen Fähigkeiten im Notfall Hilfe leisten, die für einen selbst zumutbar ist. Nicht jeder kann ein blutverschmiertes Unfallopfer Mund-zu-Mund-Beatmen. Hast Du noch Fragen?

Jetzt für Nothelferkurs anmelden!